Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Lehrveranstaltungen

WiSe 2017/18

Seminar: ‚Wahn(-Sinn)‘ in der Literatur – Darstellungsweisen und Motivkomplexe

Mo 10-12 Uhr, Seminarraum 20, (Raum 2.11), LuWu2

Module:
Themen, Stoffe, Motive (BA/LA)
Literaturgeschichte [17. Jhd. bis zur Gegenwart] (BA/LA)
Literaturgeschichte [19. Jhd. bis zur Gegenwart, alte Ordn.] (BA/LA)

Wohl nur wenige andere Themenbereiche finden sich in der Literatur häufiger verhandelt als der ‚Wahn(-Sinn)‘. Dies mag auch daran liegen, dass man ‚Wahn-(Sinn)‘ und Literatur (respektive Kunst im Allgemeinen) auf theoretischer Ebene in Bezug auf die Produktion und Genese von Texten vielfach parallel setzte. Im angebotenen Seminar nun soll es vornehmlich um die Beschäftigung mit den Darstellungsweisen von ‚Wahn(-Sinn)‘ sowie mit den damit zusammenhängenden Motivkomplexen (der Psychiatrie als medizinischer Einrichtung etwa) gehen. Zu den Werken, die dabei in den Fokus geraten, zählen unter anderem Hoffmanns ‚Der Sandmann‘, Büchners ‚Lenz‘,  Schnitzlers ‚Flucht in die Finsternis‘ sowie Goetz’ ‚Irre‘.

SoSe 2017

S) Medizin – Literatur – Gesellschaft. Aspekte eines Wechselverhältnisses

Mi., 10-12 Uhr, Universitätsplatz, Melanchtonianum, HS E

Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] (BA/LA)
Literaturgeschichte. 19. Jdh. bis zur Gegenwart (alte Ordng.) (BA/LA)
Themen, Stoffe, Motive (BA/LA)

max. 30 Teiln.

Medizinische Sachverhalte bieten einen reichhaltigen Motivkomplex in  der Literatur. Dabei bilden Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten als Figuren von Texten nur einen Themenbereich. Nicht zuletzt finden sich in der Literaturgeschichte zahlreiche Beispiele für das fruchtbare Zusammentreffen der Profession ‚Ärztin/Arzt‘ und ‚Schriftstellerin/Schriftsteller‘, zu denken ist etwa an Georg Büchner oder Alfred Döblin. Mit dem hier umrissenen Seminar soll das Sach- und Themenfeld ‚Medizin und Literatur‘ anhand ausgewählter Texte grundlegend betrachtet werden. Auf einen Überblick über Strukturen und historische Linien folgt die intensive Auseinandersetzung mit (Auszügen aus) Werken von Büchner, Kafka, Döblin und anderen. Die herangezogenen Werke entstanden in der Regel im 20. Jahrhundert; andere Zeiträume bleiben indessen nicht ausgespart. Ein besonderer Fokus der Seminardiskussion liegt auf gesellschaftlichen Fragen und Belangen, so dass Medizin, Literatur und das Soziale in ihrem Wechselverhältnis zur Betrachtung kommen; ein gewichtiger Teil der Lehrveranstaltung besteht also in der  Analyse des Felds ‚Medizin und Literatur‘ auf theoretischer Ebene.

Behandelte Werke (Auswahl):

Georg Büchner: Woyzeck; Gottfried Benn: Gehirne. Novellen; Franz  Kafka: Ein Landarzt; M. Blecher: Beleuchtete Höhle; Max Mohr: Venus in  den Fischen; Rainald Goetz: Irre

WiSe 2016/17

(S) Kinder- und Jugendliteratur (mi 12-14)
Ludwig-Wucherer-Str. 2, SR 21

max. Teilnehmeranzahl 30

Modul B.A./LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart)
Modul B.A./LA: Literaturgeschichte 19. Jhd. bis zur Gegenwart: Literaturtheorie)

Die Kinder- und Jugendliteratur (KJL) steht nicht unbedingt im Fokus der wissenschaftlichen Auf­merk­samkeit. Dennoch lohnt es sich, sie einmal grundlegend in den Blick zu nehmen. Den Auftakt der ange­botenen Lehrveranstaltung bildet eine historisch und systematisch ausgerichtete Bestands­aufnahme von Kinder- und Jugendliteratur. In diesem Zusammenhang stellen sich etwa folgende Fragen: Wodurch werden Texte zu Kinder- und Jugendliteratur, worauf entfallen in Bezug auf die KJL Themen­schwerpunkte und -konstellationen? In welchen Hinsichten rezipiert wer, wie und auf welchen Wegen Kinder- und Jugendliteratur,  kurz, das literarische Feld ‚KJL‘ gilt es, in seinen Grundzügen  ab­zustecken. In einem zweiten Schritt geht es darum, die KJL anhand ausgewählter ‚klassischer‘ Beispiele intensiv kennenzulernen. Das Hauptaugenmerk des Seminars liegt dabei auf der deutschsprachigen  Kinder- und Jugendliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts, neben  ‚etablierten‘ Werken von Autorinnen und Autoren wie Erich Kästner und Christine Nöstlinger stehen ‚neuere Fixpunkte‘ wie etwa Wolfgang  Herrndorfs Roman ‚Tschick‘ auf dem Plan. Bei den ausgesuchten Titeln handelt es sich indes keineswegs um feststehende Größen, vielmehr können  in der ersten Sitzung von Teilnehmendenseite her konkrete Vorschläge und Ideen im Hinblick auf die Seminargestaltung eingebracht werden. Einen gewichtigen Themenbereich bildet schließlich die Übertragung der literarischen Stoffe in andere Medien und For­mate (Stichwort z. B.:  Verfilmungen). Behandelte Werke (Auswahl):

E. T. A. Hoffmann: Nußknacker und Mausekönig, Gerdt v. Bassewitz: Peterchens Mondfahrt, Erich Kästner: Emil und die Detektive, Christine Nöstlinger: Wir pfeifen auf den Gurkenkönig, Peter Handke: Lucie im Wald mit den Dingsda, Wolfgang Herrndorf: Tschick.

Literaturhinweis:  
Gina Weinkauff u. Gabriele v. Glasenapp: Kinder- und Jugendliteratur. 2. Aufl. Paderborn 2014 [2010].

SoSe 2016

(S) Digital Humanities (mi 12-14)
Ludwig-Wucherer-Str. 2, Seminarraum 19

Modul B.A.: Angewandte Literaturwissenschaft
Modul B.A./LA: Literaturtheorie
Modul B.A./LA: Literatur- und Gattungstheorie
Modul B.A./LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart)
Modul MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik

Von der allseits ausgerufenen und diagnostizierten ‚Digitalen Revolution‘ zeigen sich auch die Geisteswissenschaften nicht unbeeindruckt, vielmehr tritt das Bestreben nach einer umfangreichen ‚Digitalisierung‘ der humanities immer deutlicher zu Tage: Zahlreiche Editionen erscheinen ausschließlich im online-Format, korpus- und computerlinguistische Verfahren erobern sich einen festen Platz im geisteswissenschaftlichen Methodenkanon. Die Geschichte der Digital Humanities (DH) reicht bis in das Jahr 1949 zurück, wirklich ‚angekommen‘ nun sind sie, wie aktuelle Debatten belegen (vgl. z. B.: Jan Röhnert [2013]: Feindliche Übernahme? Die Geisteswissenschaften wehren sich gegen falsche Ansprüche der Informatik, aber setzten auf die „Digital Humanities“, online: http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/feindliche-uebernahme-12286564.html     zuletzt abgerufen am 15.12.2015), wohl erst seit  einigen Jahren. Mit dem angebotenen Seminar sollen die DH anhand der Literaturwissenschaft grundlegend und einführend beleuchtet werden. Dabei geht es auch um eine (kritische) Bestandaufnahme derjenigen Basisannahmen, Ansätze und Verfahren, die sie bieten. Nicht zuletzt stellt sich somit die Frage nach den (literatur-)theoretischen Implikationen eines allenthalben auf ‚digital‘ setzenden Forschungs- und Lehrparadigmas. Ein Schwerpunkt des Seminars liegt darüber hinaus auf der digitalen Vermittlung von Literatur in Bibliotheken. Im letzten Teil der Lehrveranstaltung gilt es, Digital Humanities ‚handhabbar‘ zu machen, etwa, indem eine von ihnen ‚bereitgestellte‘ Methode (z. B. das Text mining) auf ein abgestecktes Untersuchungskorpus zur Anwendung kommt. Die Lehrveranstaltung ist in ihrer letzten Phase projektförmig organisiert; den Teilnehmenden bietet sich hierdurch die Möglichkeit, das Gelernte kooperativ an einem ausgewählten Gegenstand in die Praxis umzusetzen.
Stichwörter (Auswahl): Digital Humanities, eHumanities, Digitalisierung, Big Data, Semantic Web, XML, TEI, Digitale Editionen, Computerlinguistik, (Linked) Open Data, Machine Learning, Social Media.
Literaturhinweise:
Patrick Sahle (2015): Digital Humanities? Gibt’s doch gar nicht! In: Constanze Baum u. Thomas Stäcker (Hg.): Grenzen und Möglichkeiten der Digital Humanities (= Sonderband der Zeitschrift für digitale  Geisteswissenschaften, 1), DOI: 10.17175/sb001_004, online: http://www.zfdg.de/sb001_004     zuletzt abgerufen am 15.12.2015.
Susan Schreibman et al. (Hg.) (2004): A Companion to Digital Humanities. Oxford, online: http://www.digitalhumanities.org/companion/     zuletzt abgerufen am 15.12.2015.

WiSe 2015/16

(S) Literatursoziologie (mi 12-14)
Seminarraum 16, Raum E.11, LuWu 2

Modul B.A./LA: Literaturtheorie

Mit der Frage danach, wie Literatur und Gesellschaft einander wechselseitig bedingen und beeinflussen, beschäftigte sich die literatur- und gesellschaftstheoretische Forschung in den 1970er und 1980er Jahren besonders intensiv. Inzwischen widmet man sich nur noch vereinzelt in theoriebildender Absicht literatursoziologischen Fragestellungen. Es scheint an der Zeit zu sein, die Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Gesellschaft erneut grundlegend aufzuwerfen. Das angebotene Seminar soll hierzu einen Beitrag leisten, indem es Konturen literatursoziologischer Forschung aufzeigt. Der Schwerpunkt wird dabei auf theoretischen Überlegungen liegen. Die Lehrveranstaltung vermittelt einen breiten Überblick über Schlüsselpositionen der literatursoziologischen Forschung. So werden in einem ersten Schritt unter anderem die Standpunkte von Theodor W. Adorno, Niklas Luhmann, Michel Foucault und Pierre Bourdieu thematisiert. Auch eher empirisch ausgerichtete Herangehensweisen an das Spannungsfeld von Literatur und Gesellschaft sollen Beachtung finden. Überdies ist im Seminarplan ein umfangreicher Anwendungsteil implementiert, in dem Literatursoziologie konkret wird – neben dem Verhältnis von mittelalterlicher Literatur und Gesellschaft soll ein Blick auf die Beziehung zwischen moderner Literatur und Gesellschaft geworfen werden. Auch aktuelle Debatten, wie sie etwa um die Theoriebildung mit Hilfe von Literatur, um den Wandel des Buchmarktes oder um die Rolle des Autors (im Internetzeitalter) geführt werden, gilt es, im Seminar zu beleuchten.
Stichwörter: Literatursoziologie, Literaturtheorie, Kritische Theorie, Institution Literatur, Systemtheorie, Diskurstheorie, Literarisches Feld, Autor/Autorschaft, Buchmarkt, Internetzeitalter
Literaturhinweis:
Dörner, Andreas/Vogt, Ludgera (1994): Literatursoziologie. Literatur, Gesellschaft, politische Kultur. Opladen.

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