Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Lehrveranstaltungen

SoSe 2023

Kontrafakturen – postkoloniale, feministische und queere Umschriften von Robinson Crusoe

Daniel Defoes 1719 veröffentlichter Roman Robinson Crusoe ist mit ca. 1,2 Milliarden gedruckten Exemplaren eines der meistpublizierten Bücher weltweit und vielleicht (neben Bibel und Koran) sogar das meist gelesene. Hier beginnt der moderne europäische Roman als die erfolgreichste Gattung literarischen Schreibens bis heute. Für Jean-Jacques Rousseau ist das Buch »die beste Abhandlung über die natürliche Erziehung« und Samuel Taylor Coleridge erkennt in Robinson »a representative of humanity in general«.

Zugleich ist Defoes Roman zutiefst geprägt vom kolonialen Selbstverständnis der Zeit. Robinson ist Plantagenbesitzer und Sklavenhändler; gestrandet auf einer einsamen Insel, auf der sich alles ändert, wird er dennoch mit größter Selbstverständlichkeit zum Herrn seines einzigen, von ihm nach einem Wochentag benannten Gefährten. Frauen sind auf der Insel notorisch abwesend, die geradezu genüsslichen Beschreibungen der – natürlich –kannibalischen Wilden umgekehrt allpräsent.

Was tun mit diesem Buch – einem der zentralen Texte der Weltliteratur, Geburtsstunde des realistischen Romans, der doch untrennbar verbunden ist mit demjenigen kolonialen Denken und Handeln, das als schwere Hypothek bis heute auf unserm Weltgefüge lastet?

Wir wollen ihn zunächst einmal wirklich lesen, verstehen, einordnen. Sodann werden wir uns damit beschäftigen, wie in der Literatur mit diesem Text umgegangen wurde, welche Widerstände sich herauskristallisieren, wie gegen den Roman angeschrieben, wie er neu- und umgeschrieben wurde. Konzentrieren wollen wir uns dabei auf Kontrafakturen des 20. Jahrhunderts mit postkolonialem (J.M. Coetzees, Foe [1986]), feministischem (Marianne Wiggins John Dollar [1989]) sowie queerem Fokus (Michel Tourniers Vendredi ou la vie sauvage [1971]; dt. Freitag oder das Leben in der Wildnis).

In der Auseinandersetzung mit diesen Umschriften bewegen wir uns hinein in die Trias von race-class-gender, die es auch theoretisch zu unterfüttern gilt; dabei werden wir uns mit Fragen der Kanonisierung, der Intertextualität und mit den in der postkolonialen Theorie zentralen Konzepten des Rewriting oder Writing Back beschäftigen.

Werkstatt Zeitschriftenredaktion

Im Seminar wollen wir gemeinsam ein Heft einer wissenschaftlichen Zeitschrift zusammenstellen und zu Publikationsreife bringen. Die Teilnehmenden sollen Einblicke in die Werkstatt einer Zeitschriftenredaktion bekommen und dabei selbst als Redakteur:innen und Autor:innen tätig werden.

Arbeitsgrundlage sind von Studierenden im universitären Kontext verfasste Texte, also etwa Hausarbeiten oder Essays, vielleicht Rezensionen. Für unsere Zeitschrift werden wir Beiträge akquirieren, in gemeinsamen Redaktionssitzungen besprechen und die Texte auswählen, die für eine Publikation in Frage kommen; Kritikpunkte und Überarbeitungswünsche gilt es den Autor:innen gewinnbringend zu kommunizieren; nach der Überarbeitung geht es um ein inhaltliches und stilistisches Lektorat der Beiträge; danach folgt die professionelle Fahnenkorrektur.

Die leitende Frage des Seminars ist die nach der ›Gemachtheit‹ wissenschaftlicher Texte. Gute und überzeugende Texte fallen in den seltensten Fällen vom Himmel, sie sind meist Ergebnis konzentrierter Arbeit mit und an Geschriebenem. Aber was macht einen Aufsatz zu einem guten wissenschaftlichen Text? Wie lassen sich Fragestellungen und Argumentationen schärfen? Und wie kann man Erarbeitetes klar, verständlich und gut lesbar vermitteln? Mit diesen Fragen wollen wir uns anhand schon geschriebener Text auseinandersetzen und diejenigen Werkzeuge kennenlernen und einüben, die für die eigene Textproduktion ebenso entscheidend sind wie für eine spätere potentielle Tätigkeit in den geisteswissenschaftlichen Berufsfeldern von Textredaktion oder Lektorat.

WiSe 2022/23

Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft: Was ist Literatur?

So einfach die Frage ›Was ist Literatur?‹ zu sein scheint, so komplex sind doch die Antworten. Sobald man über ein intuitives Literaturverständnis hinausgeht, gibt es kaum noch Stabilitäten. Klärungsversuche wie: ›Literatur ist das, was in einer bestimmten Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit dafür gehalten wird‹, sind zwar unmittelbar einleuchtend, aber doch auch unbefriedigend. Zu den meisten Definitionsversuchen gibt es Gegenbeispiele, mögliche Antworten werfen weitere Fragen auf: Begriffshistorisch gesehen ist Literatur ein Phänomen der Moderne – aber gibt es Literatur nur in bestimmten Epochen und Kulturen oder eignet ihr etwas Transhistorisches und Transkulturelles? Als literarisch, im engeren Sinne, bezeichnen wir Texte, die fiktionale Welten entwerfen – aber ist Literatur tatsächlich zwingend fiktional? Literarisch sind Texte, denen wir ein bestimmtes Formbewusstsein zuschreiben – aber gehorchen wirklich alle literarischen Texte ästhetischen Formprinzipien? Und welche wären diese? Was unterscheidet populäre Literatur von sogenannter Höhenkammliteratur? Gehört Autorschaft zur Literatur und benötigt Literatur Rezipienten? Ist Literatur notwendigerweise auf andere Texte bezogen und nur im Kontext zu begreifen, oder ist Literatur gerade das, was autonom funktioniert und den Kontext immer schon überschreitet?

Ausgehend von den je eigenen Wertungen und Vorannahmen der Teilnehmenden, was denn Literatur sei (und was nicht), wollen wir uns in der Lektüre von theoretischen Texten das entsprechende begriffliche Handwerkszeug erarbeiten, um die eigenen Positionen kritisch zu hinterfragen und zugleich neue Perspektiven an ausgewählten literarischen Texten zu erproben. Der Fokus liegt dabei auf der Methodenvielfalt, es sollen unterschiedliche Begriffe und Zugriffe erarbeitet werden, um einen produktiven Umgang mit ›unserem‹ Gegenstand zu ermöglichen.

SoSe 2022

Gender-Fluiditäten

»Brauchen wir wirklich ein ›wahres‹ Geschlecht? Mit einer Beharrlichkeit, die an Starrsinn grenzt, haben die Gesellschaften des Abendlandes dies bejaht.« An dieser Diagnose, die Michel Foucault vor mehr als vierzig Jahren stellte, scheint sich bis heute nicht viel geändert zu haben. Die Annahme einer grundlegend binären Struktur von biologischem Geschlecht wie sozio-kulturellem Gender, mit der dazugehörigen Notwendigkeit, sich einer der beiden Seiten klar zuzuordnen, ist im Mainstream der westlichen Kultur nach wie vor fest verankert.
Wir wollen im Seminar dementgegen literarische und theoretische Texte diskutieren, die Möglichkeiten ausloten, Sex, Gender und Begehren anders zu denken. Texte, die Räume eröffnen, in denen Bewegungen zwischen den Dichotomien des Weiblichen und Männlichen denkbar werden (crossdressing, sexchange, transgender), in denen sich ein Jenseits des Binären abzeichnet (intersex, nichtbinäre Transidentität, genderqueer) oder in denen der Versuch unternommen wird, geschlechtliche Codierung gänzlich zu verabschieden (postgender).
Zum einen soll es darum gehen, Einblicke in die Geschichte der transgender- und queerstudies zu gewinnen, die selbst aus Konflikten und Synergien von Feminismus, lesbian-, gaystudies entstanden sind. Einen Fokus wollen wir dabei auf nichtbinäre Theoretiker:innen legen – wie Kate Bornstein (»Gender Outlaw«, 1994), Leslie Feinberg (»Transgender Warriors«, 1996) und Judith Butler (»Undoing Gender«, 2004), die mit Ihren oft sehr persönlichen Texten ein ganz eigenes Vokabular entworfen haben.
Zum anderen wollen wir uns genderfluide Weltentwürfe ansehen, wie sie die Literatur des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Virginia Woolfs »Orlando« (1928) umkreist eine Figur, die durch die Jahrhunderte wandert, die erst Mann, dann Frau ist. Der Text ist höchst parodistisch, zugleich eine Hommage an Woolfs Geliebte Vita Sackville-West, in Rosi Braidottis Worten, eine der größten postgender Liebesgeschichten. Jackie Kays »The Trumpet« (1998) erzählt die Geschichte eines Jazztrompeters, dessen männliche Identität erst nach seinem Tod durch den weiblichen Körper seiner Leiche in Frage gestellt wird, was die Rollenbilder aller ihn umgebenden Personen ins Wanken bringt. Radikal performativ gedachte Identität trifft hier auf gleichermaßen radikal vorhandene Körperlichkeit. Abschließend wollen wir einen Blick in den für Transgender-Fragen äußerst ergiebigen Bereich der Science-Fiction werfen. Octavia Butler entwirft in Ihrem Roman »Imago« (1989) eine aus drei Geschlechtern bestehende außerirdische Spezies, die sich in einem Genhandel mit den Menschen verbindet. Queerness wird hier zur Essenz des Daseins; das Begehren des Anderen schafft erst die jeweilige fluide Form der Körper. Der Text wirft die Frage nach der menschlichen Identität selbst auf. Wie lässt sich ein von Gender und Sex losgelöstes Begehren denken? Was heißt es, wirklich in ein Jenseits von abgegrenzten Identitäten einzutreten, in einen Bereich queerer ›Hybriditätspolitik‹?

Werkstatt Publizistik Weimarer Republik
(gemeinsam mit Daniel Weidner)

Die Weimarer Republik ist die große Zeit der Publizistik. Walter Benjamin, Gottfried Benn, Alfred Döblin, Hugo von Hofmannsthal, Irmgard Keun, Thomas und Heinrich Mann, Robert Musil, Josef Roth, Ernst Toller, Franz Werfel, Arnold Zweig etc. – all diese wichtigen Autoren der Zeit veröffentlichten in Zeitschriften. »Die literarische Welt«, »Die Neue Rundschau«, »Das Tagebuch« oder »Die Weltbühne« – so die sprechenden Namen einiger dieser berühmt gewordenen Publikationsorgane, die literarisch-kulturell, aber ebenso politisch orientiert waren. Die Zeitschriftenlandschaft ist weit, die Themen sind vielfältig, dabei noch wenig erforscht. Geschrieben wird über Literatur, den Kunstmarkt, Theaterskandale, das neue Medium des Films wie über die Jugendbewegung oder über Genderfragen; »Unsere armen Wörter« kommen gleichermaßen zur Sprache wie die »Geschlechtskälte der Frau«, diskutiert wird über das männliche Pendant der Maitresse oder über die Frage, ob »ein Museum eine Tür haben« soll.
Wir wollen uns im Seminar praktisch mit der Publizistik der Weimarer Republik befassen und dabei alternative und für die Literaturwissenschaft ungewohnte Arbeitsformen ausprobieren. Die Teilnehmer:innen werden gemeinsam eine digitale Anthologie publizistischer Texte erarbeiten. Mit dem Format eines Design-Sprints entwirft das Team eine Konzeption und entwickelt einen Prototyp, der dann – vermutlich? – Grundlage eines Blogs wird. Es geht im Seminar darum, gemeinsam und in intensiver Teamarbeit wirklich an und mit dem Material zu arbeiten und ein reales Produkt zu erstellen.

WiSe 2021/22

Postkoloniale Literatur

»[F]or the problem of the Twentieth Century is the problem of the color-line«, mit dieser weitsichtigen Diagnose beginnt der amerikanische Soziologe W.E.B. Du Bois seine 1903 erschienen Studie »The Souls of Black Folk«, die zu einem wichtigen Referenztext der späteren postcolonial studies werden sollte. Was heißt ›postkolonial‹, was ist postkoloniale Literatur und was macht diese zu einer so entscheidenden Stimme, dass sie als ›die‹ Weltliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts angesehen werden kann?
Kolonialismus ist eine der großen Hypotheken der Gegenwart. Seine konkreten Folgen sind die uns bedrängenden Probleme und Herausforderungen wie Migration, Rassismus, Multikulturalismus, aber auch Fragen nach dem Status westlicher Kultur und von Kultur überhaupt. Der Kolonialismus war nicht allein ein militärisches und wirtschaftliches Unternehmen, seine Folgen sind nicht nur historisch, politisch, sozial und ökonomisch, sondern auch kulturell und mental; er hatte (und hat) eine symbolische Dimension, die die westlichen Vorstellungen des ›Anderen‹ bis heute prägt. Postkoloniale Literatur ist eine Auseinandersetzung mit diesen Hypotheken. Auf die hegemonialen, hierarchisierenden und stereotypisierenden Effekte des kolonialistischen Diskurses antwortet postkoloniale Literatur mit Strategien der Ambiguisierung, der Subversion und der Kontrafaktur, um nur einige zu nennen.
Über den Fokus der Ambivalenz wollen wir uns im Seminar mit postkolonialen literarischen Texten in ihrer historischen und kulturellen Diversität und Bandbreite beschäftigen, wobei der Schwerpunkt auf dem späteren 20. Jahrhundert liegen wird. Lesen werden wir Joseph Conrads »Heart of Darkness«, Nadine Gordimers »July’s People«, Toni Morrisons »Beloved«, Michelle Cliffs »A Woman Who Plays Trumpet Is Deported«, Isabela Figueiredos »Caderno de Memórias Coloniais« [Roter Staub]. Wir werden uns zudem Konzepten postkolonialer Theorien zuwenden, die Dichotomien und ambige Zwischenräume ins Zentrum stellen (W.E.B. Du Bois’ ›double consciousness‹, Edward Saids ›orientalism‹, Gayatri Spivaks ›can the subaltern speak‹, Homi Bhabhas ›third space‹, Paul Gilroys ›black atlantic‹).

Redaktion, Lektorat – Publizieren

Das Seminar beschäftigt sich mit der Produktionsseite des literaturwissenschaftlichen Arbeitens und legt dabei den Fokus auf Fachzeitschriften als Publikationsorgane. Es gilt zunächst Einblick zu gewinnen in die oft verdeckt ablaufenden Prozesse des wissenschaftlichen Publizierens: Wie verläuft der Weg eines Textes vom Schreibtisch der Autor:innen bis hin zur Veröffentlichung? Wie sind wissenschaftliche Zeitschriften organisiert, wie finden Texte zu diesen, wer wählt aus, wie wird begutachtet, wer redigiert? Und was heißt das genau, Redaktionsarbeit?
In einem zweiten Schritt wollen wir der Frage nachgehen, was gute wissenschaftliche Texte eigentlich ausmacht und wie Texte im professionellen Lesen – also Lektorieren – strukturell wie stilistisch überarbeitet und inhaltlich geschärft werden können. Wissenschaftliches Schreiben ist eben auch ein Handwerk, für dessen Beherrschung es der richtigen ›Werkzeuge‹ bedarf – Werkzeuge, die nicht nur für eine potentielle Tätigkeit als Lektor:in oder Redakteur:in, sondern gleichermaßen für das Verfassen eigener Texte entscheidend sind.
Wir werden im Seminar anwendungsorientiert vorgehen: Die Teilnehmenden sollen sowohl als Lektor:innen wie auch als lektorierte Autor:innen tätig werden. In der gemeinsamen und wechselseitigen Lektüre von eigenen Texten gilt es zu erproben, wie sich ein Zeitschriftenheft erarbeiten und publikationsreif zusammenstellen lässt.

Aus dem Seminar heraus entstand die Zeitschrift studentischer Beiträge:https://blogs.urz.uni-halle.de/zsbblog/

SoSe 2021

Einführung in Positionen der Literaturtheorie

»Theorie kann man […] hassen oder auch fürchten. Doch nichts davon erweist sich als recht hilfreich« (J. Culler). Eine Skepsis gegenüber Theorie geht meist mit dem Übersehen eigener begrifflicher Selbstverständlichkeiten einher. Denn Theorie ist nichts Elitäres, ganz im Gegenteil: jedes Lesen basiert auf theoretischen Grundannahmen, seien diese unbewusst oder reflektiert.

Das Seminar nimmt sich zum Ziel, in der gemeinsamen Lektüre wegweisende Positionen der Literaturtheorie des 20. Jahrhunderts kennenzulernen, in ihrer Relevanz herauszuarbeiten und dabei wirklich verständlich und handhabbar zu machen. Die Auseinandersetzung mit Theorie soll jeder und jedem die Möglichkeit geben, den eigenen Umgang mit Text (wie Welt) zu erweitern und neue Perspektiven zu eröffnen.

Lesen und diskutieren wollen wir Grundlagentexte des russischen Formalismus, der Hermeneutik, des Strukturalismus, Poststrukturalismus, Feminismus, der Psychoanalyse sowie postkolonialer Theorie.

Jazz-Literatur. Inter- und transmediale Perspektiven

Jazz ist eine genuin kulturelle Schöpfung Nordamerikas, eine synkretistische Leistung, die zugleich mehr als 300 Jahre Sklaverei und Rassismus in sich trägt. Jazz war schon immer mehr als Musik, er gibt den 1920er und 30er Jahren den Namen (Jazz Age), ist way of life, aber auch Ausdruck tiefer Melancholie und Trauer, er bedeutet Aufbegehren, beständiges Überschreiten von Grenzen und ist Paradebeispiel künstlerischer Freiheit – »Improvisation is the heart and soul of jazz« (G. Schuller).

Wir wollen uns im Seminar diesem kulturellen Konglomerat widmen und fragen, wie Musik das Medium wechseln und auf welche Art und Weise sich Jazz in schriftlich fixierter Form äußern kann. Sind Texte in der Lage zu improvisieren, können sie black and blue sein und wie lässt sich ihr ganz besonderer sound fassen? Jazz kann diskursiv verhandelt werden, er kann Thema und Motiv sein sowie als Strukturprinzip, Stil und Schreibweise von Prosa oder Lyrik fungieren. Es wird im Seminar um Fragen der Inter- und Transmedialität gehen (telling, showing), um Gattungsfragen vor dem Hintergrund der Überkreuzung von faktualem und fiktionalem Erzählen (Jazz-Biographien) und um kulturelle Aneignungsprozesse (Kreolisierung).

In unseren Lektüren wollen wir dem Jazz ausgehend von zentralen Werken der black literature (James Baldwin, Ralph Ellison, Toni Morrison) in die Literaturen der Welt folgen (César Aira, Julio Cortázar, Günter Grass, Yoram Kaniuk, Jean-Paul Sartre, Michael Ondaatje, Boris Vian); lesen wollen wir aber ebenso (auto-)biographische Schriften über und von Jazzmusikern (Jean Améry, Louis Armstrong, Miles Davis, Billie Holliday) und publizistische Texte, die sich dem Jazz kreativ nähern und dabei eine literarische Sprache suchen.

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