Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Lehrveranstaltungen

SoSe 2019

(S) ‚Klassik‘ und ‚Romantik‘ in der Diskussion. Konzepte zur Literaturgeschichte zus. mit Mike Rottmann, M.A.
Mo. 12 - 14 Uhr, SR 20, LuWu 2

Module:
B.A./LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
B.A./LA: Themen, Stoffe, Motive
B.A.: Literaturtheorie (alte Ordn.)
LAGr: Grundlagen der Literaturwissenchaft
MA/LA: Literaturgeschichte
MA/LA: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul)
MA/LA: Themen, Stoffe, Motive (Vertiefungsmodul)
MA/LA: Themen, Stoffe, Motive
MA/LA: Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwiss.
M.A./LA: Kulturelle Diskurse

Die Opposition von ‚Klassik‘ und ‚Romantik‘ gehört zum Arsenal der vermeintlich selbstevidenten Grundverständnisse germanistischer Literaturwissenschaft. Tatsächlich aber scheint, wie ein Blick auf die zurückliegenden 200 Jahre zeigt, nicht immer klar zu sein, was mit den beiden Begriffen genau gemeint sein soll: Sind ‚Klassik‘ und ‚Romantik‘ Epochen? Oder sind es Strömungen, Stile, Haltungen, Programme – oder schließlich doch ‚nur‘ Konstrukte, die ein spezifisches Ordnungsbedürfnis widerspiegeln? Am Beispiel der – sowohl für die Wissenschaft als auch für den Schulunterricht – zentralen Unterscheidung von ‚Klassik‘ und ‚Romantik‘ möchte das Seminar dazu anleiten, die beiden Begriffe reflektiert zu gebrauchen und dabei auch die grundsätzliche Frage nach dem Sinn oder Unsinn literaturgeschichtlicher Periodisierungen zu stellen: Lassen sich literarische Werke besser verstehen, wenn man sie epochenspezifischen Strömungen zurechnet oder wird das Verstehen ihrer spezifischen Eigentümlichkeit dadurch verhindert? Wie werden – umgekehrt – historische Texte bestimmten ‚epochalen‘ Konzepten angepasst? Im Seminar werden wir programmatische Texte von der Goethezeit bis in die unmittelbare Gegenwart lesen und diskutieren.

Einführende Literatur:
Sabine Schneider: Klassizismus und Romantik – zwei Konfigurationen der  einen ästhetischen Moderne. Konzeptuelle Überlegungen und neuere  Forschungsperspektiven. In: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 37 (2002), S. 86–128.

WiSe 2018/19

(S) Enzyklopädien, Handwörterbücher, Lexika

Di., 12-14, Emil-Abderhalden-Str. 25, Raum, K02, SR 14 (in der Bibliothek)

Module:
B.A.: Angewandte Literaturwissenschaft
MA: Wissen und Wissenstransfer seit dem 18. Jahrhundert
MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
MA: Wissenskommunikation

max. Teiln. 20

Schon beim Referat, spätestens jedoch beim Verfassen einer Haus- oder gar Abschlussarbeit sieht sich jede/r mit Namen, Begriffen oder historischen Ideen konfrontiert, die es – vor allem, wenn sie aus Nachbardisziplinen stammen –zu klären gilt. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia bietet sich hier als ein erster Einstieg an. Tatsächlich haben die einzelnen Fächer in den letzten 200 Jahren jedoch eine ganze Reihe lexikographischer Werke erarbeitet, die aufgrund ihres Niveaus und ihrer Differenziertheit meist zuverlässiger und zweckmäßiger sind.

Ziel des SE ist es, einen breiten, zugleich aber auch exemplarisch vertiefenden Überblick über die wichtigsten geistes- und  kulturwissenschaftlichen Enzyklopädien, Wörterbücher und Lexika seit dem 18. Jh. bis zur Gegenwart zu gewinnen. Das fachliche Spektrum umfasst dabei neben der Literaturwissenschaft u. a. die Philosophie, Theologie, Archäologie, Kunstgeschichte, Musik und Geschichte.

Literatur zur Einführung:

Ulrich Johannes Schneider: Das ‚Universal-Lexicon‘ von Johann Heinrich Zedler oder: Die ‚Wikipedia‘ des 18. Jahrhunderts. In: Gegenworte 19 (2008), S. 58-61 (online abrufbar unter: http://www.gegenworte.org/heft-19/schneider19.html     ); Große Lexika und Wörterbücher Europas. Europäische  Enzyklopädien und Wörterbücher in historischen Porträts, hg. von Ulrike Haß, Berlin [u.a.] 2012

SoSe 2018

Ästhetik, Anthropologie, Pädagogik im Zeitalter der Aufklärung. Johann Georg Sulzers Werk und Wirkung zus. mit Prof. Elisabeth Décultot und Dr. Jana Kittelmann

Di 14-16, Ludwig-Wucherer-Str. 2, SR 22

Module:
Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik + Vertiefungsmodul (MA)
Kulturelle Diskurse (MA)
Erziehung und Bildung im Zeitalter der Aufklärung und Ästhetik II (MA KdA)
Wissen und Wissenstransfer seit dem 18. Jhd. (MA KdA)
Literaturgeschichte 17. Jahrhundert bis Gegenwart (BA/LA)

max. 30 Teiln.

Johann Georg Sulzers (1720–1779) Werk ist für das Verständnis der Aufklärungsepoche zentral. Mit der „Allgemeinen Theorie der Schönen Künste“ (1771–1774) hat Sulzer nicht nur einen grundlegenden Beitrag zur Kunsttheorie und Ästhetik des 18. Jahrhunderts geliefert, sondern daneben auch wichtige Schriften zur Psychologie, Pädagogik, Anthropologie, Erkenntnistheorie; Naturforschung und Literaturkritik veröffentlicht. Vor dem Hintergrund der aktuell am IZEA laufenden  Edition der Werke und Briefe Johann Georg Sulzers wollen wir anhand ausgewählter Texte diesem facettenreichen und doch lange Zeit vernachlässigtem Autor und Akteur des 18. Jahrhunderts nachspüren.

Voraussetzungen sind die Übernahme eines Impulsreferates sowie die  Bereitschaft zur Lektüre historischer Textkorpora des 18. Jahrhunderts.

Das Seminar wird von einer Exkursion ins Gleimhaus Halberstadt, wo  zahlreiche Handschriften Sulzers aufbewahrt werden, begleitet.

Zur Einführung empfehlen wir: Elisabeth Décultot: Johann Georg Sulzer – Leben und Werk. In: Johann Georg Sulzer: Gesammelte Schriften. Kommentierte Ausgabe. Hrsg. von Hans Adler und E. Décultot. Bd. 1: Kurzer Begriff aller Wissenschaften. Erste (1745) und zweite (1759) Auflage. Hg. von Hans Adler. Basel, 2014, XIII-LV; Frank Grunert u. Gideon Stiening (Hg.): Johann Georg Sulzer (1720–1779). Aufklärung zwischen Christian Wolff und David Hume. Berlin 2011; Wolfgang Riedel: Erkennen und Empfinden. Anthropologische  Achsendrehung und Wende zur Ästhetik bei Johann Georg Sulzer. In: Hans-Jürgen Schings (Hg.): Der ganze Mensch. Anthropologie und Literatur im 18. Jahrhundert Stuttgart u. Weimar 1994, S. 410–439.

WiSe 2017/18

(S) Landschaft und  Literatur   zus. mit Dr. Jana Kittelmann

Mo, 12-14 Uhr, IZEA, Thomasius-Zimmer
Beginn 09.10.2017

Module:
Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] (B.A/LA)
Literaturgeschichte. 17. – 19. Jahrhundert (alte Ordn.) (BA/LA)
Themen, Stoffe,  Motive Modul (BA/LA)
Literatur und Ästhetik II (MA KdA)
Wissen und  Wissenstransfer seit dem 18. Jhd. (MA KdA)

WiSe 2015/16

(S) Johann Joachim Winkelmann. Leser, Gelehrter, Schriftsteller (mo 12-14)
Prof. Elisabeth Décultot/ Dr. Martin Dönike

LuWu 2 - Seminarraum 16. E.11
Modul Master/LA Gym.: Literaturgeschichte
Modul Master/LA Gym.: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul)

Die Karriere des Gelehrten und Kunstschriftstellers J. J. Winckelmann (1717-1768) erschien schon seinen Zeitgenossen als eine Art Wunder: Aus Stendal stammend, wo er als Schustersohn in ärmlichsten Verhältnissen geboren wurde, führte ihn sein Weg über Halle, Jena, Seehausen und Dresden nach Rom, wo er als Begründer der archäologischen und kunsthistorischen Wissenschaften zu einer europäischen Berühmtheit werden sollte. Trotz der Einzigartigkeit dieses von solch einem Erfolg gekrönten Lebenslaufs, können die einzelnen Stationen von Winckelmanns intellektueller Biographie zugleich als typisch für den Werdegang eines Gelehrten und Schriftstellers in der Mitte des 18. Jahrhunderts gelten. Ziel des Seminars ist es, die Entwicklung Winckelmanns vom Schüler und Studenten über die Tätigkeit als (Haus-)Lehrer zum Gelehrten und Schriftsteller nachzuzeichnen und an diesem Beispiel die Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen intellektueller Biographien zur Zeit der Aufklärung deutlich werden zu lassen.

Literatur
É. Décultot, Untersuchungen zu Winckelmanns Exzerptheften. Ein Beitrag zur Genealogie der Kunstgeschichte im 18. Jahrhundert, übers. von W. von Wangenheim und R. M. Hofter, Ruhpolding, 2004.

M. Disselkamp, Die Stadt der Gelehrten. Studien zu J. J. Winckelmanns Briefen aus Rom, Tübingen, 1993.

K. Harloe, Winckelmann and the Invention of Antiquity: History and Aesthetics in the Age of Altertumwissenschaft, Oxford u.a. 2013.

C. Justi, Winckelmann und seine Zeitgenossen, 3 Bde., Leipzig, 1898 (Erstveröffentlichung unter dem Titel : Winckelmann, sein Leben, seine Werke und seine Zeitgenossen, 3 Bde., Leipzig, 1866-1872).

I. Kreuzer, Studien zu Winckelmanns Ästhetik. Normativität und historisches Bewußtsein, Berlin, 1959.

A. Potts, Flesh and the Ideal: Winckelmann and the Origins of Art History, New Haven, 1994.

J. Schloemann: Johann Joachim Winckelmann – „edle Einfalt, stille Größe“, in: Die griechische Welt. Erinnerungsorte der Antike, hg. von Elke Stein-Hölkeskamp und Karl-Joachim-Hölkeskamp, München 2010, S. 524-537, 659-661.

L. Uhlig, Hrsg., Griechenland als Ideal. Winckelmann und seine Rezeption in Deutschland, Tübingen, 1988.

SoSe 2015

(S) Das Laokoon-Paradigma 1750-1850 (mo 10-12)
Seminarraum 20, Raum 2.11, Lu-Wu-2
Modul B.A./LA: Literaturgeschichte [17. Jh. bis zur  Gegenwart]
Modul B.A./LA: Literaturgeschichte. 17. bis 19. Jahrhundert (alte Ordn.)
Modul B.A./LA: Themen, Stoffe, Motive
Modul Master: Literatur und Ästhetik II

Bereits von dem römischen Historiker Plinius wurde die antike Laokoongruppe, die den Todeskampf des trojanischen Priesters Laokoon und seiner beiden Söhne darstellt, als ein allen anderen Werken der Plastik und Malerei vorzuziehendes Werk („opus omnibus et picturae et statuariae artis preferendum“) bezeichnet. Seit ihrer Wiederentdeckung im Jahre 1506 hat die heute in den Vatikanischen Museen befindliche Marmorskulptur einen bedeutenden Einfluss auf die Kunst und Kunsttheorie der Neuzeit ausgeübt. Im Deutschland des 18. und frühen 19. Jahrhundert wurde sie zum Gegenstand des sogenannten Laokoonstreits, in dessen Rahmen solche für die Ästhetik zentrale Fragen wie die nach der Darstellung der Leidenschaften, dem „prägnanten Moment“, der Beschreibbarkeit von Kunstwerken sowie, nicht zuletzt, dem Unterschied zwischen den Ausdrucksmöglichkeiten der bildenden Kunst und der Literatur diskutiert wurden.

Ziel des SE ist es, diesen Streit um Laokoon in seinen wichtigsten Stationen – von der Beschreibung Winckelmanns und der Replik Lessings über die Einlassungen Herders, Heinses, Moritz’, Schillers und Goethes, der Brüder Schlegel und Novalis’ bis hin zu Hegel und Schopenhauer – zu verfolgen und durch die intensive Lektüre der Texte eines der für die ästhetische Theoriebildung von Klassik und Romantik zentralen Paradigmen genauer kennenzulernen.

Literaturhinweis zur Einführung in das Thema: Udo Kultermann: Geschichte der Kunstgeschichte. Der Weg einer Wissenschaft, München 1996, S. 47-52; Joachim Rees: Ethos und Pathos. Der Apoll vom Belvedere und die Laokoon-Gruppe im Spektrum von Kunsttheorie und Antikenrezeption im 18. Jahrhundert, in: Wettstreit der Künste. Malerei und Skulptur von Dürer bis Daumier, Ausstellungskatalog, hg. von Ekkehard Mai und Kurt Wettengl, München 2002, S. 153-169; Simon Richter: Laocoon’s Body and the Aesthetics of Pain. Winckelmann, Lessing, Herder, Moritz, Goethe, Detroit 1992.

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