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Sprechstunden
Sprechzeiten in der vorlesungsfreien Zeit: 19.07., 26.07., 03.08., 10.08., 14.09., 28.09., 04.10., jeweils 11:00-13:00 per MLUConf oder im Büro. Bitte melden Sie sich vor dem gewünschten Sprechstundentermin per E-Mail an.
jakob.heller@germanistik.uni-halle.de
Sprechstunde im SoSe 2022: montags, 14:00-15:00
Sommersemester 2022
(S) Halle und die Romantik
Montag: 12:00-14:00, Ort: Seminarraum 21 (Raum E.04) [LuWu 2]
Module: BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 10 LP;
BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 5 LP
Spricht die Literaturgeschichte von den ‚Zentren der Romantik‘, so sind damit in der Regel Jena, Heidelberg und Berlin gemeint. Dabei waren die Autor:innen der Epoche nicht minder der Stadt Halle verbunden: Hier begannen unter anderem Ludwig Tieck, Achim von Arnim und Joseph von Eichendorff ihre Studienzeit, hier wirkten Friedrich Schleiermacher und Henrik Steffens. Nicht zuletzt das in Giebichenstein gelegene Anwesen Johann Friedrich Reichardts wurde zu einem zentralen Treffpunkt für Musiker:innen, Schriftsteller:innen und Intellektuelle der romantischen Epoche. Unter anderem die Entstehung der Volksliedsammlung "Des Knaben Wunderhorn" ist eng mit der als "Herberge der Romantik" apostrophierten Gartenanlage verbunden.
Im Seminar wollen wir gemeinsam den literarischen, musikalischen und philosophischen Spuren, die Halle in der Romantik hinterlassen hat, nachgehen. Gelesen und diskutiert werden unter anderem Texte von Achim von Arnim, Clemen Brentano, Joseph von Eichendorff und Ludwig Tieck. Geplant ist zudem eine Exkursion zu Reichardts Garten in Giebichenstein.
(S) Illuminaten, Jesuiten, Freimaurer. Verschwörungsdenken um 1800
Dienstag, 14:00-16:00, Ort: Sitzungszimmer [Mel]
Module: BA/LA: Themen, Stoffe, Motive; LA: Text: Produktion, Rezeption, Interpretation; IKEAS: Aufbaumodul Kulturwissenschaft Deutschland 1; MA KdA: Literatur und Ästhetik II
Im späten 18. Jahrhundert grassierte eine allzu zeitgenössisch anmutende Verschwörungsgläubigkeit: Protestantische Spätaufklärer wie Friedrich Nicolai oder Friedrich Gedike sahen überall das geheime Wirken verlarvter Jesuiten, die das Projekt der Aufklärung torpedierten. Zeitgleich warnten konservative Stimmen vor dem von Adam Weishaupt gegründeten Illuminatenorden und vor den Freimaurern, die im Verborgenen die Zerstörung des absolutistischen Staates und der christlichen Religion betreiben würden. Befeuert wurde die sich in Publizistik und Literatur ausbreitende Paranoia durch die zeitgenössische Medizin, die meinte, im Mesmerismus eine Methode gefunden zu haben, Menschen gegen ihren Willen zu manipulieren.
Im Seminar wollen wir uns diesem explosiven diskursiven Gefüge annähern: Wie funktionierten die Verschwörungstheorien der Zeit? Welche Grundlagen hatten sie in scheinbar rationalen Theorien? Welche Dynamiken entfalteten sie in der Gesellschaft, welche literarischen Verarbeitungen erfuhren sie? Zusätzlich zur Auseinandersetzung mit dem historischen Verschwörungsdenken ‚um 1800‘ will das Seminar die generelle Funktionsweise und Struktur von Verschwörungserzählungen in den Blick nehmen: Wie operiert Verschwörungsdenken? Wie kippt Rationalität ins Irrationale? Was unterscheidet eine ‚gesunde‘ Hermeneutik von ihrem paranoiden Gegenstück?